Einweihungsfeier der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsgrundschule


Das Lernen von Morgen ist vorbereitet.

Am Samstag, den 29.06.24, feierte die Albert-Schweitzer-Schule ihr Einweihungsfest. Auf dem neu gestalteten Schulhof empfingen die Kinder die zahlreichen Gäste mit einem Flashmob, in dem sie mit bunten Fähnchen nacheinander an allen Fenstern des Gebäudes auftauchten und winkten. Anschließend formierten sie sich vor der neuen Mensa und sangen in vielen Sprachen ein Willkommenslied als Kanon. Der Schulneubau sowie der Erhalt des alten Traktes neues Schulgebäude war über mehrere Jahre hinweg eine Riesenbaustelle, in der über die ganze Zeit die Schulgemeinschaft „wohnte“.

Nachdem das alte Gebäude dringend renovierungsbedürftig schien, beschloss die Stadt Geldern, mehrere Millionen Euro zu investieren und hier ein modernes Schulgebäude zu errichten, das behindertengerecht allen Anforderungen der modernen Pädagogik entspricht. Die Idee nahm durch die Gründung der Gelderner Baugesellschaft ganz schnell an rasanter Fahrt auf.

Gemeinsam mit den beiden Verantwortlichen, Ernst Gerats und Jan Spickmann, durften mit dem Kollegium Pläne geschmiedet und Visionen entwickelt werden.

Plötzlich war sehr viel möglich: ein Neubau, der Erhalt des schönen alten Traktes, Klassenzimmer mit Differenzierungsräumen, Fachräume für Kunst, Musik und die Förderung, eine Bücherei, ein Teamtreff vom Allerfeinsten, mit keinem herkömmlichen Lehrerzimmer mehr zu vergleichen, eine große helle OGS mit durchgängigen Räumen, und mehreren Außentüren zum Spielgelände hin, eine große Mensa mit funktioneller Industrieküche, ein je eigener Verwaltungstrakt für die Schulverwaltung und für die OGS, ein heller Hausmeisterraum, und die vielen Toiletten für Erwachsene und Kinder, überall in das Gebäude integriert, mühelos zu erreichen, kein Kind muss nunmehr durch den Regen über den Schulhof laufen, um dorthin zu gelangen.

Die ersten Abrissarbeiten machten es möglich, die Größe des Geländes zu erahnen. Die Kinder bildeten eine Menschenkette um den neuen Grundriss der Schule dazu stellen.

Im November 2020 durfte die Schule eine Zeitkapsel unter das Fundament legen, gefüllt mit Kinderbildern aus verschiedenen Klassen, einer aktuellen Tageszeitung und guten Wünschen für die Menschen, die sie vielleicht in 100 Jahren wiederentdecken.

Dann ging es los: Der Neubau entstand und wurde direkt an die Teile des alten Gebäudes angesetzt. An dem, was heute noch von ihm noch zu sehen ist, konnte liebevoll und sorgfältig das alte Mosaik mit den jahreszeitlichen Darstellungen restauriert werden, ebenso später der alte Brunnen. Von nun an ging es Schlag auf Schlag:

Vor den Augen der Kinder wurde das Fundament gegossen, riesige Fertigelemente angeliefert, die schnell Räume vorstellbar machten.

Die Beteiligten wohnten die ganze Zeit in und auf der Baustelle,

oft sehr anstrengend, staubig und laut, aber gleichzeitig auch faszinierend und lehrreich. Mit allen Herausforderungen, die eine Baustelle mit sich bringt. Die am meisten gebrauchte Vokabel war wohl „Wir müssen improvisieren“.

Alles Vertraute wich für eine Weile vielen Bauzäunen, teilweise sogar auch die Heizung und das Internet. So gab es lange Zeit kein Sekretariat und kein Schulleiter Büro, kein Lehrerzimmer der Lehrerparkplatz und der Schulhof mussten der Baustellenlogistik weichen, keinen Materialraum, keine Spielsachen für die Pausen.

Für die Lehrer ging zusätzlich die komplette Digitalisierung der Tafeln einher und somit der Abschied von der guten alten vertrauten Kreidetafel.

Dann kamen auch noch erschwerte Bedingungen dazu. Corona mit allem, was uns da gebeutelt hat, die vielen neuen Vorschriften und Verhaltensweisen, viele Umzugspläne. Alle zogen immer wieder in neue fertig gewordene Teilabschnitte

Zusätzlich entstand die neue Dreizügigkeit, die es zu organisieren galt.

Die Dauerfrage der Kinder, welcher der zahlreichen Berufe, die hier am Werke waren, denn wohl der Attraktivste war, wurde eindeutig beantwortet: entweder möchte man der Kranführer sein, der den riesengroßen, meterhohen und wuchtigen Kran über einen Bauchladen fernsteuern konnte, oder aber der Graffiti Künstler, der vorne an den Fahrradständern das Konterfei unseres Namensgebers so modern inszenierte.

Schnell ließ sich aber auch erahnen, was jetzt für Möglichkeiten entstanden: große helle Klassenräume mit digitalen Boards und bestmöglichen Schallschutzinstallationen und technischer Ausstattung; eine energieeffiziente Versorgung der gesamten Schule, auch über die hauseigene Fotovoltaikanlage, die Anwendungen digitalisierter Schulbücher, überall Platz für Förderung, Gespräche und Rückzugsmöglichkeiten; eine Mensa, die schon so schnell umbaubar ist, dass sie gerade noch Platz bietet für 100 Kinder zum Mittagessen und kurze Zeit später schon als Raum für Veranstaltungen genutzt werden kann, ein Foyer, das Vieles möglich macht und vor allem; helle Möbel, Türen mit Sichtfenstern, eine gemütliche Bücherei, ein traumhaft schöner Schulhof mit Klettergerüst, Fußballfeld Sandkasten für unsere Schüler.

Am Samstag feierte die Schule somit ganz stolz im bunten internationalen und interreligiösen Charakter ihrer zertifizierten UNESCO Schule ein wirklich gelungenes Bauprojekt. Dieses Schulgebäude hilft im Zusammenwirken mit den hier entstandenen Konzepten, dem Anspruch an tief verwurzelte Friedenserziehung und gelungene Integration und Bildung gerecht werden.

Der Tag wurde von Schulleiterin Stefanie Bauer, im Namen ihres gesamten Kollegiums, verbunden mit einem riesengroßen Dankeschön

- an den Bürgermeister und die Politikerinnen und Politiker der Stadt Geldern mit ihrer gelungenen Vision, eine moderne Schulstadt zu schaffen und ihrem Willen, so viel Geld dafür zu investieren.

- die Baugesellschaft mit ihrer Fachkompetenz und ihren klaren sowie transparenten Arbeitsstrukturen

- und vor allem ein Dank an die Hauptverantwortlichen Ernst Gerads und Jan Spickmann

- Den vielen Gewerken, von denen viele aus der Umgebung kamen

- der Feuerwehr und den Sicherheitsbeauftragten für ihrem wachsamen Blick auf Brandschutz und Unfallgefahr

- den vielen engagierten Eltern und dem Förderverein, der das alles mitgetragen und gestaltet hat.

- Ein großes Dankeschön galt allen Kolleginnen und Kollegen also den Lehrerinnen und Lehrern, den OGS Erzieherinnen und Erziehern, den Sonderpädagoginnen und Sozialpädagoginnen, den verschiedenen Integrationshilfen, der Sekretärin und dem Hausmeister sowie den Reinigungskräften, die hier in einem großen multiprofessionellen Team agieren und die ganzen Herausforderungen im Schulalltag gemeistert haben.

- Ein Dankeschön ging an die Schulaufsicht für die Unterstützung und das Verständnis für die besondere Situation, die sich hier darstellte.

- Besonders stolz waren alle Erwachsenen auf die Kinder, die die vielen Hürden des Wohnens auf der Baustelle so einsichtig gemeistert haben.

Im Anschluss wurde das Gebäude, stellvertretend für alle Religionen, christlich eingesegnet, damit weiterhin das Wirken an dieser Schule unter einem guten Stern steht, und alle, im Sinne Albert Schweitzers und des UNESCO Gedankens, friedlich miteinander leben und arbeiten.

Nach der Ansprache des Bürgermeisters Sven Kaiser und dem Durchschneiden des roten Eröffnungsbandes bauten die Eltern ein großes internationales Buffet auf, es gab Eis vom Hausmeister und zahlreiche Attraktionen, die das gesamte Team für die Kinder organisiert hatte. Interessierte hatten Gelegenheit, bei mehreren Führungen Einblick zu nehmen in die Gestaltung der Innenräume.

Im Nachklang bleibt allen ein schönes Einweihungsfest in Erinnerung in einem Gebäude, das vorbereitet ist für das Lernen von morgen.